Der Autor erläutert, welche nützliche Rolle Tradition in der modernen Zeit spielen kann. Schülern des Karate sollen die Möglichkeiten, die ihre Kampfkunst ihnen bieten kann, gezeigt werden, nicht nur hinsichtlich der Entwicklung ihrer kämpferischen Fähigkeiten, sondern auch für ihre Persönlichkeitsentwicklung, welche im klassischen Budô eine zentrale Rolle spielt. Tatsächlich kann Karate-dô einen lebenslangen Weg darstellen, eine umfassende Schule des Lebens. Karatetrainer erhalten zahlreiche Anregungen dafür, wie sie die Ausbildung ihrer Schüler reichhaltiger gestalten können.
Sensei Measara lebt seit 1980 in Deutschland. In seinen Lehrgängen, die ihn in zahlreiche Länder führen, verbreitet und lehrt er die klassischen Kampfkünste Okinawas.
Paperback, 210 x 145 mm
Jamal Measara
Jamal Measara wurde 1949 in Malaysia, im Bundesstaat Negeri Sembilan, geboren. Bereits im Alter von zehn Jahren begann er, die indischen Kampfkünste Silambam (Stockkampf) und Vajramushti (»Diamantenfaust«) zu erlernen. Der plötzliche Tod seines Meisters unterbrach für längere Zeit sein Training in den indischen Kampfkünsten. Durch Vermittlung seines Vaters, der in der britischen Armee diente, gelangte Jamal Measara zum westlichen Boxen. Doch auch seine Karriere als Boxer fand schon bald ein Ende, als Malaysia unabhängig wurde und die britischen Kolonialtruppen das Land verließen.
Mitte der 60er Jahre wurde in der Heimatstadt von Jamal Measara eine Shitô-ryû-Karateschule eröffnet, in der er mehrmals wöchentlich trainierte. Diese Schule wechselte allerdings in der Folge einige Male die Stilrichtung. Auf diese Weise konnte Jamal Measara noch weitere Karatestile kennenlernen, wie z.B. Shôtôkan, Keishinkan und Gôjû-ryû. In dieser Zeit nahm er auch aktiv an zahlreichen Wettkämpfen teil und vertrat Malaysia u.a. bei der zweiten Karate-Weltmeisterschaft 1972 in Paris.
Gegen Ende der 60er Jahre begegnete Jamal Measara zwei Persönlichkeiten, die seinen Weg entscheidend prägten. Die erste Person war Meister Rajah Thamby, sein späterer Aikidô-Lehrer. Obwohl Measara heute verschiedene Aikidô-Systeme kennt, unterrichtet er bis zum heutigen Tag Shudôkan-Aikidô, das er einst bei Meister Thamby gelernt hat. Die zweite Person war Donn F. Draeger. Bei ihm lernte er Jôdô (Jôjutsu), Shindô Musô-ryû und Aikijutsu. Nicht nur die Kampfkunst, sondern auch die Persönlichkeit von Donn F. Draeger haben Jamal Measara nachhaltig beeinflusst. Er war es auch, der das Interesse für die Geschichte der Kampfkunst beim Autor geweckt hat.
1978 war Jamal Measara Mitbegründer der Malaysia Karate Federation (MAKAF). Zwei Jahre lang war er der erste Nationaltrainer der MAKAF, bis er 1980 nach Deutschland übersiedelte. Seitdem lebt er im niederbayerischen Kelheim.
Seit 1986 reist Jamal Measara regelmäßig nach Okinawa, um die Kampfkünste Karate und Kobudô in ihrem Ursprungsland zu studieren. So kam es, dass er Schüler von Shimabukuro Zenpo, dem Stiloberhaupt des Shôrin-ryû Seibukan Karate, und von Kanei Katsuyoshi, dem Stilbegründer des Jinbukan Kobudô, wurde. Diese beiden Kampfkünste trainiert und unterrichtet er bis zum heutigen Tag. Auf Okinawa hatte er die Ehre, viele bedeutende Persönlichkeiten des okinawanischen Karate und Kobudô kennenzulernen. Auf diese Weise konnte er zum einen seine Kampftechniken vervollkommnen und zum anderen erfuhr er von diesen Meistern vieles über die Geschichte der okinawanischen Kampfkünste.
Im Jahre 1996 gründete Jamal Measara die Traditionelle Okinawa Kampfkunst Organisation e.V. (TOKO) in Deutschland, welche das Ziel verfolgt, die alten Traditionen des Karate und Kobudô lebendig zu erhalten.
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